Am 28. Januar 2022 fand in Berlin eine gemeinsame Gedenkveranstaltung vom Russischen Haus Berlin und dem Club Dialog e.V. zum 78. Jahrestag der vollständigen Befreiung Leningrads von der feindlichen Blockade und zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust statt. Die Organisatoren luden gemeinsam mit der Assoziation der Überlebenden der Leningrader Blockade „Lebendige Erinnerung“ und mit Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ zur Eröffnung der Ausstellung „Der Holocaust in den Augen der Künstler – der Schmerz bleibt haften“ ein.
Im Anschluss an die Ausstellung wurde im Kino des Russischen Hauses der Film „Leningrader Symphonie“ unter Regie von Zakhar Agranenko gezeigt. An der Veranstaltung nahmen der außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland Sergey Nechaev, der sich mit einem Grußwort an das Publikum wandte, und die Projektkoordinatorin der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ teil.
Die Ausstellung „Der Holocaust in den Augen der Künstler“ wurde von der Jüdischen Gemeinde Göttingen und dem Projekt «Spurensuche» zum 80. Jahrestag der Kristallnacht, des Pogroms gegen die jüdische Bevölkerung vom 9.und 10. November 1938 in Deutschland, erarbeitet. Es werden Kopien von Werken der Malerei und Grafik aus sieben europäischen Ländern gezeigt, die sowohl durch von den Nazis ermordete als auch den Holocaust überlebende sowie zeitgenössische Künstler verschiedener Generationen geschaffen wurden.
Geschäftsführerin von Club Dialog e.V. Natalia Roesler und Mikhail Kobrin, einer der Co-Autoren des Projektes, eröffneten die Ausstellung. Der Film Leningrader Sinfonie ist einem der berühmtesten Stücke der Musikgeschichte gewidmet. Im Sommer 1942 wurde die Partitur von Schostakowitschs Siebter Symphonie, die der Komponist während der Belagerung von 1941 in Leningrad komponiert hatte, an das Leningrader Funkhaus zugestellt. Es war unmöglich sie aufzuführen, da die Musiker an der Front waren. Doch am 9. August, als Hitler den Einmarsch in Leningrad plante, hörten die Menschen die Sinfonie live. Der Film erzählt von den Ereignissen, die zum Tag der historischen Aufführung führten, die in der gesamten Sowjetunion im Radio übertragen wurde und zu einem großen Erfolg des Werks weltweit führte.
Vor der Filmvorführung ergriff Leonid Berezin, Vorsitzender der Assoziation „Lebendige Erinnerung“, das Wort. Er dankte allen, die sich an diesem Gedenktag versammelt hatten, und drückte die Hoffnung aus,
dass die Erinnerungsaktionen und Veranstaltungen dazu einen Beitrag leisten würden, dass sich solche Tragödien in Zukunft unmöglich wiederholen werden. Alle Beiträge des Tages vereinte der
Gedanke, dass die heutigen Generationen alles in Ihrer Macht Stehende leisten sollen, um
sicherzustellen, dass sich die Tragödien des Holocausts und der Blockade in der Menschheitsgeschichte nie wiederholen würden.
Sowohl die Ausstellung „Der Holocaust in den Augen der Künstler – der Schmerz bleibt
haften“ als auch der Film „Leningrader Symphonie“ hinterließen einen starken Eindruck auf das Publikum, und die Teilnehmer des Treffens drückten allen Organisatoren des Gedenktages ihren aufrichtigen Dank aus.
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