Niski

Historischer Hintergrund:

In der Massengrabstätte des Ortes Uhsmannsdorf bei Niesky ruhen hauptsächlich Soldaten des 776. und 780. Schützenregiments der 214. Schützendivision. Unter den Bestatteten befinden sich auch Verwundete, die im Sanitätsbataillon ihren Verletzungen erlagen. Zudem gibt es Hinweise auf polnische und sowjetische Soldaten der 2. Polnischen Armee, die den Ort am 17. April 1945 einnahmen. Die Gefallenen des 788. Regiments wurden hingegen mit Soldaten der 116. Schützendivision auf dem heutigen Militärfriedhof in Niesky beerdigt.

Am 22. April 1945 gerieten die Einheiten der 214. Schützendivision nach einem 80 Kilometer langen Marsch unverzüglich in heftige Gefechte mit dem Ziel, den Zusammenschluss des Feindes mit der Spremberger Gruppierung zu verhindern. Die erbitterten Kämpfe bei Sproitz dauerten acht Tage und forderten über 300 Tote. Die Schlacht war von Nahkämpfen geprägt, und die Soldaten der 214. Division der 52. Armee zeigten beispielhafte Tapferkeit. Noch heute werden Überreste gefallener Soldaten in der Region gefunden.

Bemerkenswert ist die Umbettung von 22 gefallenen Offizieren nach Bunzlau (heute Bolesławiec, Polen), wo sie auf dem Offiziersabschnitt des Armeefriedhofs beigesetzt wurden – darunter auch Offiziere des 788. Regiments, die ursprünglich in Niesky bestattet waren. Trotz offizieller Berichte mit dem Vermerk „Zentrum Niesky“ wurde bislang keine Umbettung auf das dortige Ehrenmal bestätigt.

Die tatsächliche Zahl der Gefallenen übersteigt die offizielle Angabe von 125 deutlich, wie Recherchen in der Datenbank „OBD Memorial“ zeigen. Die symbolische Fahne im Zentrum des Denkmals wurde erstmals in den 1970er Jahren errichtet. Die feierliche Wiedereröffnung nach umfassender Restaurierung erfolgte am 15. Mai 2017.

Quellen: Kriegstagebücher der 214. Division (780., 788. Schützenregiment, 683. Artillerieregiment, Flak-Abteilungen), Liste der Militärkommandantur von 1947, Grabinschriften.

Nicht identifizierte, aber geehrte Soldaten (2017):

Eine Liste mit 43 Namen ist vorhanden, jedoch können diese Namen aufgrund von Schreibvarianten oder Fehlern von 3–4 Buchstaben nicht eindeutig zugeordnet werden. Auffällig ist die unvollständige Erfassung der Gefallenen der 214. Division – selbst einige Offiziere, wie Lt. Dyatlov, Lt. Zorya, Lt. Abdurachmanow und Lt. Timonin, die bei Sproitz fielen, wurden nicht in die Verlustlisten aufgenommen, obwohl sie in Bolesławiec bestattet wurden.