Russland ist zutiefst besorgt über die Geschehnisse in der Zone des Nahostkonflikts. Nach einer dramatischen Eskalation der Kampfhandlungen, die am 7. Oktober 2023 ausbrach, sind schon über eineinhalb Tausend Palästinenser und Israelis ums Leben gekommen. Das sind nur offiziell bestätigte Angaben. Die Zahl der Opfer steigt weiter. Dabei leidet vor allem die Zivilbevölkerung.
Die Spannungen im Westjordanland spitzen sich weiter zu. Es besteht ein hohes Risiko, dass der Konflikt sich bis zur Grenze zwischen Libanon und Israel ausbreitet und dass neue Seiten darin hineingezogen werden. Vor unseren Augen entfaltet sich eine große humanitäre Katastrophe.
Jetzt ist es am wichtigsten, das Feuer einzustellen und das Blutvergießen zu stoppen. Wir unterstützen die Bemühungen der interessierten Parteien, die auf die Lösung dieser akuten Aufgabe gerichtet werden. Das würde neue Opfer verhindern, dem Leid der Zivilbevölkerung ein Ende setzen, deren Evakuierung über humanitäre Korridore sicherstellen und das Abrutschen der Situation in eine humanitäre Katastrophe in der ganzen Region vorbeugen.
Wir sind bereit, unseren Beitrag zur Deeskalation der Lage zu leisten. Die Lösungen zur vorhandenen Krise wurden während des Treffens zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem Generalsekretär der Arabischen Liga Ahmed Aboul Gheit am 9. Oktober 2023 besprochen, sowie während der Telefongespräche des russischen Außenministers mit seinem Amtskollegen aus Ägypten, Sameh Shoukry, am 7. Oktober 2023, und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Abdullah bin Zayid Al Nahyan, am 9. Oktober 2023, sowie im Rahmen der russisch-iranischen Verhandlungen in Moskau am 10. Oktober 2023.
Im Laufe dieser Kontakte wurde unsere feste Position bestätigt, die darin besteht, dass der langjährige Nahostkonflikt nur durch die Wiederaufnahme eines vollwertigen Dialogs zwischen den Seiten gelöst werden kann, der auf die Suche nach einem Kompromiss bei allen Fragen gerichtet wird, was den endgültigen Status anbetrifft. Infolge solcher Verhandlungen muss der unabhängige palästinensische Staat in den Grenzen von 1967 geschaffen werden, der mit Israel in Frieden und Sicherheit koexistiert.
Die heutigen tragischen Ereignisse in der Region zeugen davon, dass es keine Alternative zu dieser Herangehensweise gibt. Das von den USA bevorzugte „Einfrieren“ des Status quo und das Durchsetzen des „wirtschaftlichen Friedens“, sowie die auf Krisenmanagement gerichteten kollektiven Formate haben sich nicht bewährt.
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