Ende Dezember 2023 kam es in Mecklenburg-Vorpommern zu einem bedauerlichen Vorfall: Auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof der Stadt Penzlin wurden sechs Grabdenkmäler sowjetischer Befreier geschändet. Darüber wurde die Botschaft der Russischen Föderation am 5. Januar informiert.
«Im Zusammenhang mit diesem Vorfall drückt die Botschaft ihren scharfen Protest aus und besteht darauf, dass umfassende Maßnahmen ergriffen werden, um die Täter zu identifizieren und vor Gericht zu stellen sowie die Unverletzlichkeit und Sicherheit der Gedenkstätten zu gewährleisten, wie es sich aus den Verpflichtungen der deutschen Seite gemäß dem bilateralen Regierungsabkommen über die Pflege von Kriegsgräbern vom 16. Dezember 1992 ergibt», — so die russische Botschaft in einer Protestnote an das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland.
Im allgemeinen ist ein solcher Vandalismus keine Besonderheit in Deutschland im allgemeinen und in der ehemaligen DDR im besonderen. Normalerweise wird das Gesetz zum Schutz der Kriegsgräber in Deutschland sowohl von den Bundes- als auch von den Kommunalbehörden strikt durchgesetzt. Darüber hinaus werden in Mecklenburg-Vorpommern die sowjetischen Ehrenmale seit sozialistischen Zeiten traditionell von der Sowjetisch-Ostdeutschen Bruderschaft gepflegt: Die meisten sowjetischen Ehrenmale befinden sich in einem vorbildlichen Zustand und gelten als lokale Wahrzeichen. Dies gilt auch für den sowjetischen Ehrenfriedhof in Rostock, der größten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns, der sich auf dem Puschkinplatz im Stadtzentrum befindet.
Zum jetzigen Zeitpunkt steht außer Frage, dass dieser bedauerliche Vorfall umgehend von der Polizei in Penzlin und dem Land Mecklenburg-Vorpommern untersucht wird.
Sicher ist jedoch, dass niemand in Penzlin, für die der sowjetische Ehrenfriedhof längst ein fester Bestandteil der örtlichen Kulturlandschaft ist, zu einem solchen Sakrileg fähig wäre.